Gestern waren wir beim Globus-Baumarkt. Ich wartete draußen bei den neuen
Fahrradstangen (die sind super, dafür habe ich den Baumarkt gelobt!).
Wie jedes Jahr brüten auch diesmal die Haussperlinge im Hohlraum der
Trägerstange der Konstruktion der Eingangsüberdachung. Aber dieses Mal
brüten noch zusätzlich einige hinter den Rolladenkästen der Bürofenster.
Ständig fliegen sie dort ein und aus, wobei jedesmal die halb
heruntergelassenen Rolläden klappern. Ist ein lustiges Schauspiel. Ihre
Nahrung finden sie in den kleinen Bäumen auf dem Parkplatz. Da sich
viele Spatzen wenige Bäume teilen müssen, kommt es hin und wieder um
Kämpfe von zwei Spatzen um eine Made. Jeder will den Happen zuerst
gesehen haben.
Am ungewöhnlichsten waren aber andere Töne. Von oben klangen im
regelmäßigen Takt kurze Sequenzen der unterschiedlichsten Vögel. Immer
wieder neue. Verschiedene Singvögel, ein Mäusebussard und ein
Grünspecht. "Klar," dachte ich, "da hat einer eine Vogelbestimmungs-CD
laufen". Einige Fenster im 1. Stock waren nämlich weit offen. Doch dann
trat an die Kante des Dachs darüber ein Star und schaute hervor. Und da
erkannte ich erstaunt, dass die Laute aus seinem Schnabel kamen! Die
Imitationen waren verdammt gut. Wirklich so, als hätten diejenigen Arten
ihn losgelassen. Was ich nur komisch fand, dass er zweimal das Glucksen
von Amselküken imitierte. Was findet denn ein ausgewachsener Vogel an
Jungtieren anderer Arten interessant? Aber vielleicht wusste der gar
nicht, dass es von Küken kommt. Als der Star mich bemerkte,
flog er hinüber zum Eingang und setzte sich oben auf die Großbuchstaben
und machte weiter. Kurz darauf flog er zu einer Laterne hinter mir. Als
ich ihn dann kurz nicht mehr beobachtete, flog er in das offene Fenster
über mir. Offenbar flatterte er im Raum herum, kam dann an den
Fenstersims, guckte kurz und flog davon.
© 5.2016 K. Conrad
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