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Die Brombeere - stacheliger Nachbar

© Alle Photos vom  NABU/H. May

 

Die Brombeere: Mit solch einem Charakter - widerstandsfähig, schnellwachsend, äußerst flexibel und mit geringen Ansprüchen an Standort und Bodenzusammensetzung -, da ist es kein Wunder, wenn sie bei Landwirten und Gärtnern so unbeliebt ist.

 

Doch welch wichtiger Trittstein für das Ökosystem sie bilden, ist nur den wenigsten klar.

 

Nicht nur naschen viele Insekten, Vögel und Kleinsäuger an den zahlreichen und bis in den Spätherbst nachwachsenden Früchten, das dichte Gestrüpp, das sie bilden, bietet wertvollen Kleinstlebensraum. Dies wissen Mäuse, Bilche, Igel und kleine Singvögel zu schätzen. Sie finden Schutz vor größeren Tieren und ausreichend Brut- und Nistplatz. Im schattigen Grund der Hecke verkriechen sich Schnecken und Kröten bei heißen Temperaturen. Unter die Blätter ziehen sich dann Spinnen und Insekten zurück, wenn es ihnen zu heiß wird. Ein Teil davon baut Gelegeplätze oder ernährt sich von den meist auch im Winter noch grünen Blättern.

 

Blattpilze und winzige Flechten beginnen ab Hochsommer viele Blätter mit "Ruß", blassgrünen Quaddeln und weißen, schwarzen oder rostigen Flecken zu überziehen. Schmetterlingsraupen sind nach dem Schlupf oder bei der Verpuppung in einer dichten, dornigen Hecke nicht so hilflos großen, stöbernden Fressfeinden ausgeliefert. Höchstens kleinen Räubern, deren Hunger sich in Grenzen hält.

 

Solange die äußeren Triebe der Brombeere frisch, grün und biegsam sind, werden sie gern von Rehen oder Hasen gefressen. In den hohlen Ranken leben einzelne Insekten. Einige, wie die Wildbiene überwintern in den Stengeln.

 

Die Blüten produzieren viel Nektar, von dem sie sich nähren. Im Inneren der Hecke sind keimende Bäumchen vor Verbiss geschützt. Wenn sie die stacheligen Büsche schließlich überragen, sind sie als Nahrung nicht mehr so interessant. Natürlich bieten Brombeerbüsche nicht nur Blumen und Kräutern, sondern auch zarteren, heranwachsenden Heckenarten drumherum Schatten und "verstecken" sie sogar vor Fraßschädlingen, eine wichtige Starthilfe. Und nicht zu vergessen: Hecken produzieren genau wie Bäume Sauerstoff. Brombeeren - wenn sie stehengelassen werden - auch noch im Winter.

 

© 7.2016 K. Conrad

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Kommentare: 4
  • #1

    Ziegler (Freitag, 26 August 2022 16:41)

    Aber sie überwuchern den Ganzen Garten, wenn man nicht regelmäßig wegschneidet. Wann soll man sie schneiden? Muss man die Wurzeln wegschneiden?

  • #2

    Yvonne (Sonntag, 16 April 2023 14:16)

    Gibt's eine Antwort zu der Frage von Ziegler? Das gleiche Problem haben wir auch. Macht man nichts wird man der Lage nicht mehr Herr. Wie geht man am besten vor?

  • #3

    Louis (Dienstag, 18 April 2023 16:49)

    Hallo Yvonne,
    hallo Herr Ziegler,
    die beste Jahreszeit ist der Frühling. Wenn der Boden noch feucht ist, sollte man die Wurzeln ausreißen oder ausstechen. Wenn das zuviel Arbeit ist, immer bis an den Boden abschneiden. Dauert dann mehrere Jahre, bis die Wurzelknollen derart geschwächt sind, dass sie nicht mehr austreiben.

    Wir bekämpfen die Armenische Brombeere, ein Neophyt, der bei uns nichts zu suchen hat. Die Deutsche Brombeere - Rubus fruticosus agg. - wird nur zurückgedrängt und ist wie oben im Artikel beschrieben durchaus willkommen.

  • #4

    Nine Löbel (Sonntag, 04 August 2024 13:28)

    Hallo, wie weit müssen Brombeersträucher von der Straße entfernt stehen, dass man von einer ausreichend geringen Umweltbelastung für den Verzehr ausgehen kann?
    Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank im Voraus