Wo liegt die Kaupenwiese?
8:30 Uhr. Sonnenschein, leicht kühl. Die Wiese liegt am Rand eines Baches inmitten von Pachtgärten in einem Tal aus Äckern und Hügeln, mit Waldnähe. Auf dem Grundstück schießen Kräuter und Gräser hoch. Die Frühblüher sind überwuchert. Stattdessen blühen Ackersenf und Klee, vereinzelt Löwenzahn und Hahnenfuß, die sich die Waage halten, was ein Zeichen für den allmählichen Übergang vom nährstoffreichen Humusboden zur Magerwiese ist. Überraschend viele Disteln, blühen jedoch noch nicht. Wenige Bäume und Büsche stehen auf der Wiese, außerdem Holzstapel und zwischen den drei Gewässern ein Schilfbestand, was zur Artenvielfalt beitragen könnte. Könnte... Denn die Artenpräsenz auf unserem Grundstück ist bislang gering.
Wen oder was sehe ich?
Ein weiblicher Aurorafalter und einige Hummeln fliegen die Blüten an. In den Tümpeln tut sich nur sehr wenig. Kein Rohrsänger im Schilf. Im Meisennistkasten brüten die Blaumeisen; die Stimmen der bettelnden Jungen klingen für den erfahrenen Vogelbeobachter wie kurz vor dem Ausflug. Der Waldkauznistkasten ist weiterhin leer, nichtmal eine Hohltaube scheint sich dafür zu interessieren. Immerhin 1 Zaunkönig und 1 Zilpzalp singen. Das Rotkehlchen glänzt mit Abwesenheit.
Aus den umgebenden Gärten, wo mehr Bäume und Büsche wachsen - eines ist sogar eine kleine Waldparzelle mit überwiegend Fichten – ertönt mehr Vogelgesang.
Ich zähle viele bekannte Gartenvögel:
1 Dorngrasmücke, 2 Buchfinken, 2 Mönchsgrasmücken, 1 Gartengrasmücke, 2 Amseln, 1 Ringeltaube, 1 Kleiber, 2 Grünspechte, 1 Kohlmeise. Von den angrenzenden Feldern ertönt der ausdauernde Ruf der Goldammer. Zwischendurch kurz der Ruf eines Fasans. Einmal überfliegt 1 Krähenpaar die Gärten, einmal ein einzelner Star. Katzen und Marder scheinen in diesem Tal kaum vorzukommen. Das lässt hoffen.
Im nächsten Jahr zur „Stunde der Gartenvögel“ wird’s besser, sicher.
© 05.2017 K. C.
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