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Kirschlorbeer – der falsche Gartenfreund

 

Die Lorbeerkirsche - Prunus laurocerasus – ist ein immergrüner Strauch oder Baum. Er erreicht sogar 7 Meter. Mit seinen dicht wachsenden, dunkelgrünen Blättern ist er als Sichtschutz sehr beliebt in vielen „ordentlichen“ Gärten.

 

Was aber nicht bedacht wird beim Kauf oder Pflanzen, er ist hochgiftig und verhält sich unserer Natur gegenüber wie eine ökologische Pest.

 

Seine blausäurehaltigen Blätter sind nahezu unkompostierbar. Er wuchert regelrecht. Immer wieder muss nachgeschnitten werden. Fatal ist, wenn der Schnitt am Waldrand entsorgt wird. Außerhalb der Gärten wächst er unkontrolliert und verdrängt alle heimischen Pflanzen, die Nahrung für die Insekten bieten. Sein Umfeld verarmt. Zwar finden im dichten Wuchs einige Vögel Schutz, Amseln und Drosseln fressen sogar seine Beeren, jedoch tragen die ausgeschiedenen, giftigen Samen zur Verbreitung der aus der Türkei stammenden Pflanze bei. Im eigenen Garten mögen Sie die stark Wasser ziehende Pflanze noch kontrollieren können, draußen erkennt keiner die Gefahr.

 

Sie haben jede Menge heimischer Alternativen, sagt der NABU Bremen: „vom Weißdorn über die Schlehe bis zur Haselnuss, von der Hagebutte bis zu klein wachsenden Weiden für Ungeduldige. „Wer unbedingt eine wintergrüne Giftpflanze als Hecke haben möchte, sollte Eiben pflanzen“, empfiehlt der NABU. Nur an solch einheimische Pflanzen konnte sich die Tierwelt in Jahrtausenden anpassen, die Flut exotischer „Neophyten“ belaste die Natur.“

 

Gewinner sind die Gartencenter, nicht Sie und nicht die Natur.

 

Vielleicht denken Sie um. Wir würden es begrüßen.

 

© 07.2018 L. S.

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Kommentare: 18
  • #1

    kurth (Mittwoch, 07 Juli 2021 17:48)

    Kirschlorbeerverbot
    wir lassen alle Kirschlorbeersträucher entfernen und betonieren alle Hecken, Sträucher, die Beete ebenso, ganz im Sinne des Nabu.
    Teilweise pflanzen wir auch völlig ungiftige Eiben, Pfaffenhütchen und Stechpalmen. Unsere Buchsbäume sind vom Zünsler ganz kahl gefressen. aber das ist ja umweltfreundlich.
    Unsere Kirsch-, Pflaumen- und Apfelbäume fällen wir selbstverständlich auch.
    Die sind ja aus Asien. Unsere Kartoffeln haben wir auch alle rausgezogen. Die kommen ja aus Südamerika.
    So werden wir die Erde bestimmt doch noch retten. Ich bin vom NABU total begeistert.

  • #2

    Zanetti (Sonntag, 15 August 2021 11:11)

    kurth, genau meine Gedanken. Man könnte ich in diesem Kontext auch
    noch Fragen ob eine Betonmauer, die ja ökologischer sein soll, ebenfalls Sauerstoff produziert und Photosynthese betreibt.

  • #3

    Klara (Samstag, 09 Oktober 2021 08:46)

    Meinen Sie der Nabu warnt vor Kirschlorbeer, weil er Sie ärgern will? Da haben sie besseres zu tun. Aber Sie tragen mit Ihrer Meinung (übrigens gar nicht witzig) dazu bei, dass die Vielfalt unserer Pflanzen ung Tiere immer mehr abnimmt.

  • #4

    Joe (Montag, 18 April 2022 15:28)

    Toller informativer Beitrag über eine Pflanze die aufgrund gewisser Eigenschaften von uns Menschen im kleingartenbereich überhyped ist aber höchstwahrscheinlich einen nicht unerheblichen negativen Einfluss auf unser Ökosystem hat. Trotzdem sollte die betonphotosyntheseleistung vllt auch mal untersucht oder diskutiert werden... dann aber vllt in den Kommentaren zu einem Beitrag in dem das Wort Beton wenigstens einmal vorkommt.

  • #5

    Skokann (Samstag, 06 August 2022 14:06)

    Erstmal aufmerksam lesen und dann bitte erst sarkastisch werden, wenn es auch passend ist. Ein Problem scheint ja das die Pflanze sich nicht kompostieren lässt, stark Wasser zueht und durch das Verdrängungsverhalten (unkontrollierte Verbreitung z.B. durch Amsel)andere Nahrungsquellen/Pflanzen verdrängt. Kernobst tut dies anscheinend weniger und bietet Nahrung und Lebensraum für Tiere. Ich finde den Hinweis gut geschrieben und was der denkende Mensch damit macht ist ihm ja am Ende eigenverantwortlich überlassen.

  • #6

    harald (Montag, 17 April 2023 16:02)

    Die Nabufreunde vor Ort sind alles andere als Umweltfreunde - sie laufen keinen Meter und verbrennen Obstgehölz Mitte April noch. Auch in deren Gärten ist alles NICHT ökologisch.

  • #7

    Micha (Freitag, 01 September 2023 08:12)

    Ich bin ein Freund davon möglichst viele heimische Arten im Garten zu pflanzen. Aber man sollte daraus auch kein Gesetz machen. Denn ich beobachte das nicht nur die Amsel und Drossel sich gerne von den Früchten ernähren, sondern auch der Zaunkönig und ein weiterer Vogel dessen Name mir jetzt nicht bekannt ist. Zudem habe ich Schmetterlinge (den Admiral) auf den zu Boden gefallenen überreifen Früchten gesehen. Diese Pflanze hat also durchaus einen gewissen Wert für Vögel und Insekten. Deshalb muss ich sagen, dass ich es gerade vom NABU falsch finde einige Pflanzen so zu verteufeln. Denn genau zu der Erkenntnis kommt man doch immer wieder, dass jedes Tier und jede Pflanze seine Berechtigung hat. Gerne kann man darauf hinweisen nicht immer nur den Kirschlorbeer zu setzen, sondern auf Vielfalt zu achten.

  • #8

    Isabel (Dienstag, 26 September 2023 12:36)

    Ja, manche Pflanzen werden gerade zu "verteufelt". Nur müsste doch das Land, aus dem diese Pflanzen stammen, schon längst überwuchert sein oder untergegangen...
    Ich meine auch beobachten zu können, dass sie durchaus nützlich sind, letztlich bringt die Natur nichts Unnützes hervor, natürlich mit der Beachtung auf Vielfalt mit unseren Einheimischen Pflanzen, wenn sie denn noch gedeihen, bei diesem gemachten Klima.
    Vielleicht soll es ja sein, dass manch eine Pflanze hier ansässig wird, und ihr Nutzen noch gar nicht tiefer ergründet ist. Auf Dauer der Zeit hat sich doch schon manch "Einwanderer" als sinnvoll erwiesen.

  • #9

    Franziska (Sonntag, 21 Januar 2024 09:51)

    Ich bin neutral zum Kirschlorbeer eingestellt. Wir haben vor vielen Jahren ein Grundstück erworben, auf dem 7m Höhe riesige Kirschlorbeerhecken stehen, imposant anzusehen. Drosseln und Amseln leben in den Hecken, zahlreich sogar. Aber ja, sie breitet sich stark aus und wenn sie blüht fliegen eher kleine Insekten die Blüten an, keine Bienen. Die Entfernung würde Bagger und viel Geld benötigen, die Stämme sind stellenweise 25cm im Durchmesser. Daher haben wir sie belassen, schneiden sie aber und achten darauf Ausbreitler zu beseitigen, wo wir sie nicht haben wollen. Übrigens auch über unsere Grundstücksgrenzen hinweg.

  • #10

    Manfred (Dienstag, 05 März 2024 11:41)

    Hier ist die Rede vom Kirschlorbeer, der in der Tat in unseren Gärten nichts zu suchen hat.
    Frage:wie stehts mit dem "Portugiesischen Lorbeer"? (Der ja kein Lorbeer ist). Wie passt der in unser Ökosystem? Wir haben einen im Garten des Ferienhauses stehen und der wird von BIenen und anderen Insekten durchaus aufgesucht.

  • #11

    Stefan W. (Montag, 18 März 2024 11:21)

    Es greift mal wieder zu kurz, den Kirschlorbeer als invasive Art zu verteufeln.
    Wahrscheinlich hat er in den heimischen Wäldern nichts verloren, aber im Garten tummeln sich an ihm zur Blühzeit eine Menge Bienen und Schmetterlinge.

  • #12

    Doris B. (Dienstag, 02 April 2024 09:35)

    Ich habe in meinem Garten noch nirgends festgestellt, dass sich der Kirschlorbeer durch Samen verbreitet hätte. Das wäre nämlich praktisch gewesen, so hätte ich die Jungpflanzen umsetzen und meine Hecke kostenlos verlängern können. Es liegt aber vielleicht daran, dass die unzähligen Vögel (vorwiegend Amseln) ihre Nester darin bauen und sich von den Früchten ernähren, wodurch kaum welche abfallen. Ebenfalls kein Problem habe ich mit der Kompostierung des vielen Heckenschnittes. Innerhalb eines Jahres ist jedes Blatt Erde. Wer damit Probleme hat, sollte sich Anleitungen zum richtigen Aufbau eines Komposthaufens suchen. Bei uns in Österreich habe ich noch nirgends in "freier Wildbahn" Kirschlorbeer gesehen, im Gegensatz zu Schmetterlingsflieder, der durchaus wie Unkraut wuchert an den Waldrändern. Wenn man schon nach Problemen sucht, sollte man sich lieber mit der Thuje auseinandersetzen...

  • #13

    Andrea Dederichs (Dienstag, 16 April 2024 19:18)

    Unser Nachbar hat portugiesischen Kirschlorbeer ohne Abstand zur grenze gepflanzt... Dieser wurde sogar in der schonzeit am 02.03.24 um 50cm gekürzt!! Aber nicht seitlich beschnitten... Er ragt ca 30 bis 40cm in unser Grundstück! Da wir einen Hahn und 3 Hühner haben und des öfteren Besuch von Kleinkindern, mach ich mir große Sorgen.... Der portugiesische Kirschlorbeer ist an der Grenze über ca. 20 Meter verteilt... Was kann ich da tun!

  • #14

    Manfred (Donnerstag, 18 April 2024 22:43)

    Jetzt mal nicht übertreiben! Der portugiesische Lorbeer ist keine Giftpflanze.Hahn, Hühnern und Kleinkindern ( die Reihenfolge sic!) schadet der unmittlerbar direkt nichts. Mit dem Nachbarn sollte man vernünftig reden. Nach Rechtslage ist man auch berechtigt, das Zeug nach Absprache und Vorankündigung auf eigenem Grund zu kappen. In der "Schonzeit" zu kappen ist erlaubt, nur kein radikaler Rückschnitt.
    Zum (asiatisch/balkanesischen) Kirschlorbeer: ja , da gehen Bienen und andere Insekten dran und auch Vögel brüten ggf. drin. Die suchen halt was, und wenn sie nichts besseres finden...
    Kirschlorbeer wuchtert außerhalb der Gärten und breitet sich im angrenzenden Wald aus. Er verdrängt einheimische Arten und ist z.B. schwer wieder los zu werden. Kompostierung sehr problematisch. Von daher schon eine fragwürdige Pflanze. Bienen, andere Insekten und Vögel nutzen ihn als "naja, wenns nichts anderes gibt".
    Man sollte ihn nicht verteufeln, aber es gibt vieles ökologisch sonnvolleres, schöneres und angemesseneres.
    Warum nicht Eibe, Sanddorn, Weißdorn, Schlehe usw. usf.?

  • #15

    Dennis (Freitag, 10 Mai 2024 12:46)

    Ich hätte eine Frage zur Kompostierung.
    Die Kirschlorbeerhecke unseres Nachbarn hängt über unserem Kompost, so dass im Herbst sämtliche Früchte in diesen fallen.
    Jetzt stehen wir vor dem Problem, dass wir nicht wissen, ob der Kompost trotzdem problemlos genutzt werden kann oder durch die Früchte so kontaminiert ist, dass unsere mit dem Kompost versorgten Hochbeete die giftigen Stoffe an das Gemüse weitergeben.
    Hat dazu jemand Erfahrungen/Informationen?

  • #16

    Manfred (Montag, 10 Juni 2024 15:18)

    ich hatte wegen Rückschnitts von wuchernden Kirschloorbeer ein ähnliches Problem und habe unsere Abfallberaterin bei der Stadt gefragt. Die Auskunft: da er schwer kompostierbar ist, Zweige in"passende Stücke" kleinschneiden und über die braune Tonne entsorgen, desgleichen die Früchte. Der Inhalt der braunen Tonnen wird nämlich nicht einfach "abgekippt" auf eine Deponie, sondern zerkleinert und thermisch behandelt. Dann kann er wie andere Bioabfälle und Grünschnitt weiterverarbeitet werden: (Kompostierung oder Biogasanlage).

  • #17

    Eisenvater (Dienstag, 13 August 2024 10:16)

    Ich frage mich woher diese beratungsresistente Art kommt. Es gibt genug einheimische Arten. Und die selbsternannten Amateur-Gartenexperten sollten etwas mehr Flexibilität zeigen. Der NABU hat damit Recht und will hier niemanden schmähen, sondern aufklären.

  • #18

    Alexandra (Donnerstag, 22 August 2024 14:05)

    Also ich habe Heckenschnitt von Nachbars Kirschlorbeer gehächselt auf den Kompost gegeben,das war ein Festessen für die fleißigen Kellerasseln,so dass ich sogar gern
    wieder welchen nehme. Die Natur reagiert dynamisch, schon immer wanderten Arten ein,andere wurden verdrängt...ich versteh das Problem nicht. Meiner Meinung nach Gängelung des Bürgers, unser Land hat eigentlich ganz andere Probleme