Diese Blumen beeilen sich zu blühen bevor die Bäume mit ihren Blättern ihnen das kostbare Sonnenlicht verdecken. Achten Sie bei Ihrem Spaziergang darauf. Vielleicht schenken Sie uns ein Bild?
Sie erkennen diese Blumen sehr leicht an zwei, drei Merkmalen:
Kleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
Frühlingsknotenblume (Leucojum vernum)
auch Märzenbecher genannt
Kleines Immergrün (Vinca minor)
Hier könnte Ihr Bild stehen.
Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus)
Buschwindröschen (Anemone nemorosa)
Scharbockskraut (Ficaria verna)
Wald-Gelbstern (Gagea lutea)
Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
Gold-Hahnenfuß (Ranunculus auricomus agg.)
Waldsauerklee (Oxalis acetosella)
Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
Bärlauch (Allium ursinum)
Große Sternmiere (Stellaria holostea)
Atlantisches Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta)
Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides)
Moschuskraut (Adoxa moschatellina)
Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus)
Stängellose Schlüsselblume (Primula vulgaris)
Duftveilchen (Viola odorata)
Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
Raues Veilchen (Viola hirta)
Hain-Veilchen (Viola riviniana)
Erdbeer-Fingerkraut (Potentilla sterilis)
Zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia)
Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides)
Goldnessel (Lamium galeobdolon)
Gundermann (Glechoma hederacea)
Vielblütige Weißwurz (Polygonatum multiflorum)
Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Einbeere (Paris quadrifolia)
Waldmeister (Galium odoratum)
Zwiebeltragende Zahnwurz (Dentaria bulbifera)
Wir aktualisieren mit Ihrem Bild.
Vielen Dank im voraus!
Wenn jede Waldblume ihr Bild hat, können wir auf unsere Dietzenbacher Wälder stolz sein.
P. S. Sie haben sie doch nicht etwa gepflückt?
© 2016 L.S.
Der Frühling hatte nicht viel Zeit dieses Jahr. Ließen Regenmassen im Januar kleine Seen in Wiesen und Wäldern entstehen, folgte auf 2 große Spätfröste erneut eine Starkregenphase, die die
Temperaturen niedrig hielt. Erst am 3. April konnte man vom 1. frühlingshaften Tag sprechen. Blumen und Insekten trauten sich raus. Ein unerwartet schneller Temperaturanstieg ließ in den
folgenden 3 Wochen sich alles viel zu schnell entwickeln, so dass die Natur Ende des Monats bereits ein frühsommerliches Aussehen bot. Wir wollten uns die Kaupenwiese anschauen.
Es war sonnig, und als wir am späten Nachmittag eintreffen, erwachen gerade die Vögel aus ihrer Mittagsruhe. Mehr und mehr lassen ihren Gesang hören. Der Kirschbaum trägt kleine, grüne Kirschen.
Das Gras der Wiese ist bereits etwas höher und schön kräftig und dicht. Im Vorjahr hatte es nach dem Entbuschen noch Lücken gegeben. Nur ganz wenige Triebe der Armenischen Brombeere sind
nachgekommen. Brennesseln, Fuchsschwanz, Trespe und breitblättrige Ampferarten sind zahlreicher. Dazwischen Gundermann, Zaunwicke, Bärlauch, Gamander-Ehrenpreis
und Hahnenfuß. Lustig: Genau an der Stelle, wo wir letztes Jahr eine Gruppe Garten-Lupinen entfernt hatten, blüht nun eine Gruppe Vielblütige Weißwurz. Im Gras krabbeln
verschiedene Arten Käfer, Zikaden und Ameisen. Ein Erfolg der Landschaftsveränderung.
Im Tümpel regen sich die Kaulquappen. Ein Film aus Pollen bedeckt die Oberfläche. Erfreulich sind 4 Bruten auf dem Gelände. Die Eltern fliegen ständig zum Füttern ein- und aus: Kohlmeisen an der
Grundstücksgrenze mit den Espen und Fichten, Ringeltauben in der Nähe des 2. Tümpels und Stare in der Bruchweide am Bachufer. Toll: Wir haben den Vogel des Jahres auf unserem Grundstück! In dem
Dreiloch-Nistkasten brütet ein Kleiber. Warten wir ab, es kommt noch eine zweite Brutphase.
© 05.2018 K. C. & B. Palme
Es ist ein wenig bekanntes Areal. Ein richtiges Natur-Kleinod, das sich an die Siedlung anschmiegt. Bei einem Spaziergang Mitte Januar entdeckten wir einen asphaltierten Fußgängerweg, der dort von der Kreuzung Offenthaler Straße/Kreisquerverbindung hinaufführt. Die Wege, die auf der anderen Seite zu den Löcherwiesen hinunterführen, sind schwieriger zu begehen. Wohl ein Grund für das Fernbleiben von Ausflüglern. Wir wollten dort dieses Frühjahr Vogelstimmen kartieren.
Das Vogelkonzert überwältigte uns. Es waren so viele, dass es schwer war, einzelne herauszuhören, aber letztlich konnten wir 23 Vogelarten identifizieren. So viele Vögel hört man nirgends sonst in Dietzenbach! Dieses Gebiet aus verschieden zusammengesetzten Garten-Parzellen, Wiesen, Streuobstwiesen und Äckern mit vielen, abwechslungsreichen Strauchrändern und ebenso vielen alten wie jungen Bäumen ist ein Hotspot der Artenvielfalt! Zumindest, was Vögel angeht.
Doch schon beim Aufgang überraschte uns eine männliche Zauneidechse - Lacertis agilis. Sie hatte durch einen Fressfeind ihren Schwanz eingebüßt, zeigte aber dafür zu Dreivierteln die smaragdgrüne Balzfärbung.
Auf diesem Berg findet man noch den Giersch - Aegopodium podagraria, der sich sonst rar macht. Die einheimische Brombeere herrscht vor (nur am Fuß der Hangseite zur Löcherwiese hat sich die aus den Gärten kommende Armenische Brombeere eingenistet). Es blühten üppig Flieder und Weißdorn. Die meisten Apfelbäume sind verblüht, aber auf dem Bergrücken fanden wir noch welche auf dem Höhepunkt der Blüte. Viele der alten Obstbäume bieten vor Regen geschützte Höhlen. Welcher Vogel mag da brüten?
© 04.2018 K. C. & B. Palme
Hier ein Luxusappartement mit einem Vorsprung und einem langen Dach, in guter Wohnlage. Steinberg, mit angeschlossenem Garten. So muss man nicht weit laufen, pardon weit fliegen um was Leckeres zu bekommen. Kinderfreundlich ebenfalls.
Leider ist die Wohnung schon vergeben. Frau Hausrotschwanz - Phoenicurus ochrurus - hat gut gewählt. Drei junge "Rotschwänze" dürfen hier aufwachsen. Chapeau Madame.
Achten Sie auf den Ruf: fist, fist, fist und wenn eine Katze in der Nähe ist: fist, tek-tek-tek-tek und immerwieder tek.
© 06.2017 L. S.
Jeder nennt sie Junikäfer, die gerippten Brachkäfer. Es sind überwiegend die Männchen, die ab Sommerbeginn in den lauen Juniabenden durch die Lüfte torkeln.
Die wenigen Weibchen sitzen brav auf den Zweigen und verströmen ihren Duft. Beide sind behaart und viel kleiner als die Maikäfer, die es bis auf 30 mm schaffen. Zu einer Käferplage werden sie nicht, eher dienen sie unseren Fledermäusen als gute Mahlzeit.
© 06.2017 L. S.
Wo wohnt der Waldkauz?
Bundesweit luden am 20. Mai NABU-Gruppen zu Waldkauzwanderungen in den Wald ein. Der Termin war ideal: Samstag ab 20:30 Uhr, nicht zu heiß, kein Regen. Leider fanden sich nur wenige zur Nachtwanderung in Dietzenbach ein. Doch alle waren gespannt. Schnell stimmten wir die Route ab. Es sollte über den Birkes ins Kaupenwiesental runter gehen und dort den Feldweg durch die Gartengrundstücke auf den Urberacher Weg, von wo wir dann auf die Schneise am Fuß des Kaupenwaldes Richtung Angelteich abbiegen wollten. Dort etwa in der Mitte war uns eine Waldkauzbaumhöhle in einer großen Eiche mittleren Alters (ca. 120-150 J.) gemeldet worden.
Konzert auf der Kaupenwiese
Der Abstecher auf unser Wiesengrundstück zeigte viele verblühte aber auch neu aufgeblühte Blumen. Wider Erwarten sahen wir doch einige Grasfrosch-Kaulquappen, die überlebt hatten. Die jungen Blaumeisen waren schon aus dem Nistkasten ausgeflogen. Es ging weiter. Immerwieder hielten wir nach einigen Schritten an, bestimmten Vogelstimmen. Das Konzert war überwältigend. Die Köpfe hoch, aber auch wieder den Blick auf den Boden gerichtet, denn Weinbergschnecken querten unseren Weg. Auf dem Urberacher Weg lauschten wir ausgiebig dem Gesang der Singdrosseln, dabei ging die Sonne unter und die rötliche Abenddämmerung begleitete uns noch lange. Noch war es hell genug, um auf einer Wiese 2 Hasen zu erkennen. Allerdings bemerkten auch diese uns und verschwanden.
Im dunklen Wald
Am Waldweg angekommen, war es fast dunkel; die richtige Zeit für den Ausflug der Waldkäuze zum Jagen. Leider störten 3 Rehe mit ihrem tiefen, nach einsilbigem Hundegebell klingenden Warnruf, unseren 'Lauschangriff'. Doch irgendwann hörte auch das letzte Reh auf. Plötzlich: War da nicht ein leises Fiepen? Wir hörten ein in Pausen abgesetzten hohen Fiepton. Um den Laut zu bestimmen, mussten wir ein Stück zurück wandern. Das waren Eulen - Eulenküken! Aber nicht vom Waldkauz, sondern von der Waldohreule. Hier hören Sie mal:
Das Fiepen der jungen Waldohreulen.
Das Geräusch kam ein Stück aufwärts des Hanges aus einer unzugänglichen Stelle dicht stehender Nadelbäume. Wir setzten unseren Weg fort. Doch so angestrengt wir auch lauschten, wir hörten nichts mehr. Um 22:10 Uhr trennten wir uns schließlich am Angelweiher.
Glühwürmchen en passant
Auf dem Rückweg durften wir noch den Larven des Großen Leuchtkäfers beim Glühen zusehen.
NABU Dietzenbach
Wo liegt die Kaupenwiese?
8:30 Uhr. Sonnenschein, leicht kühl. Die Wiese liegt am Rand eines Baches inmitten von Pachtgärten in einem Tal aus Äckern und Hügeln, mit Waldnähe. Auf dem Grundstück schießen Kräuter und Gräser hoch. Die Frühblüher sind überwuchert. Stattdessen blühen Ackersenf und Klee, vereinzelt Löwenzahn und Hahnenfuß, die sich die Waage halten, was ein Zeichen für den allmählichen Übergang vom nährstoffreichen Humusboden zur Magerwiese ist. Überraschend viele Disteln, blühen jedoch noch nicht. Wenige Bäume und Büsche stehen auf der Wiese, außerdem Holzstapel und zwischen den drei Gewässern ein Schilfbestand, was zur Artenvielfalt beitragen könnte. Könnte... Denn die Artenpräsenz auf unserem Grundstück ist bislang gering.
Wen oder was sehe ich?
Ein weiblicher Aurorafalter und einige Hummeln fliegen die Blüten an. In den Tümpeln tut sich nur sehr wenig. Kein Rohrsänger im Schilf. Im Meisennistkasten brüten die Blaumeisen; die Stimmen der bettelnden Jungen klingen für den erfahrenen Vogelbeobachter wie kurz vor dem Ausflug. Der Waldkauznistkasten ist weiterhin leer, nichtmal eine Hohltaube scheint sich dafür zu interessieren. Immerhin 1 Zaunkönig und 1 Zilpzalp singen. Das Rotkehlchen glänzt mit Abwesenheit.
Aus den umgebenden Gärten, wo mehr Bäume und Büsche wachsen - eines ist sogar eine kleine Waldparzelle mit überwiegend Fichten – ertönt mehr Vogelgesang.
Ich zähle viele bekannte Gartenvögel:
1 Dorngrasmücke, 2 Buchfinken, 2 Mönchsgrasmücken, 1 Gartengrasmücke, 2 Amseln, 1 Ringeltaube, 1 Kleiber, 2 Grünspechte, 1 Kohlmeise. Von den angrenzenden Feldern ertönt der ausdauernde Ruf der Goldammer. Zwischendurch kurz der Ruf eines Fasans. Einmal überfliegt 1 Krähenpaar die Gärten, einmal ein einzelner Star. Katzen und Marder scheinen in diesem Tal kaum vorzukommen. Das lässt hoffen.
Im nächsten Jahr zur „Stunde der Gartenvögel“ wird’s besser, sicher.
© 05.2017 K. C.
Kurz vor 16:00 Uhr. Ein verhangener, kühler Werktag ohne Regen. Erster Eindruck: kein Schlamm mehr, die Wiese zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Auf ihr wachsen mittlerweile mehr Kräuter als Gras. Die Vögel sind sehr ruhig. Nur einen Zilpzalp und eine Gartengrasmücke hört man leise. Kann nicht nur am Wetter liegen (an manch eisig kalten Februartagen war mehr los) wahr- scheinlich, weil viele Vogelarten ihre erste Brut bereits hinter sich haben. Bis zur Zweitbrut brauchen sie eine Pause.
Die Liste der sich selbst angesiedelten Wildblumen seit der Entbuschung und der Auslichtung letzten Spätsommer kann sich sehen lassen:
Löwenzahn, Vergissmeinnicht, Rote Taubnessel, Weiße Taubnessel, Kleines Immergrün, Gamander-Ehrenpreis, Scharfer Hahnenfuß, Kriechender Günsel, Gundermann, Zwergklee, Winterkresse, Vielblütige Weißwurz. Dazu kommen viele Blumen, die noch aufblühen werden, jetzt sogar Maiglöckchen und Bärlauch sowie Disteln.
Die Himmelsteiche sind mit Ausnahme von einigen Wasserläufern unbelebt. Im vorderen der beiden kleinen Tümpel liegt über der Wasseroberfläche ein öliger Film. Er glänzt nicht regenbogenförmig, ist also kein Altöl. Scheint eher ein Abbauprodukt der vielen sich zersetzenden Blätter des Walnussbaums zu sein, der ehemals die Himmelsteiche überschattete. Die Blätter des Walnussbaums sind derart reich an Gerbsäure, sodass sie sich nur schwer zersetzen. Die Weidenstümpfe sind so vital, das es an allen Ecken nur so sprießt und sie wie buschige Köpfe aussehen.
Gute Nachricht: im von uns aufgehängten Meisen-Nistkasten brüten Blaumeisen! Zum Abschied, lief eine Bachstelze über den Weg und wippte mit dem Schwanz auf und ab.
© 04.2017 B. Palme und K. C.
Spaziergang in der Abenddämmerung
Mit dem Rad fahre ich den Ober-Röder Weg an den Bauernhöfen vorbei, zum Pferdetal runter, bis der Seitenweg mit den Gartengrundstücken kommt.
19:50 Uhr Ich stehe vor dem NABU-Wiesengrundstück. Die Sonne wirft abendliche, rotgoldene Strahlen. Der Kirschbaum steht schon länger in Blüte, an einer Stelle auf dem Boden ist Kleines Immergrün frisch aufgeblüht. Ich bin gespannt: wird bald ein Waldkauz aus dem Nistkasten kommen und sich auf die Jagd machen? Viele Waldkauzpaare haben bereits Eier gelegt. Ich stehe dicht vor dem Nistkasten, höre von dort nichts. Auch am Meisennistkasten am hinteren Rand des Grundstücks sehe ich keine Bewegung. Der hängt erst seit 3 Wochen dort. Sollten Meisen eingezogen sein, wird er wahrscheinlich noch nicht so häufig angeflogen, weil noch keine Küken geschlüpft sind. Viele Amseln und Zilpzalpe sind zu hören, eine Singdrossel weiter weg. Mitten auf dem NABU-Grundstück sitzt ein Buchfink auf der mehrstämmigen Grauerle und ruft ausdauernd seinen typischen Regenruf. Von der Fichtenreihe, die das Nachbargrundstück abgrenzt, ertönt der Gesang eines Sommergoldhähnchens.
20:05 Uhr Die Dämmerung beginnt. Ein Stieglitzpaar überfliegt das Grundstück. Aus dem Gebüsch eines der Nachbargrundstücke der gegenüberliegenden Wegseite möchte eine Amsel hervorkommen, erschrickt jedoch, als sie mich sieht und hüpft mit erregten Schnatterlauten wieder zurück ins Gebüsch. Ich bemerke, dass die 2 ersten Stechmücken des Jahres um mich herumschwirren. Da ich bereits länger reglos stehe, zirkuliert mein Blut nicht mehr so stark und sie verschwinden. Ein Zaunkönig singt von der Birkenreihe am linken Grundstücksrand eine kurze Strophe. Kurz darauf stimmt nicht weit davon - ebenfalls von einer der Birken - ein Rotkehlchen einen längeren Gesang an. Dort befinden sich ein Reisighaufen und die Holzbeige. Mag sein, dass beide darinnen Nester gebaut haben. Das tun diese Arten gerne. Ihren Gesang stimmen sie dann hoch darüber in Baumwipfeln an, um Fressfeinde abzulenken. Eine Amsel von weiter weg landet auf dem Kirschbaum, hüpft kurz darinnen herum und fliegt dann weiter. Ich schaue gespannt auf das Eingangsloch des Waldkauznistkastens. Noch tut sich nichts.
20:18 Uhr 3 mittelgroße Fledermäuse fliegen über dem Weg und dem Grundstück herum. Es ist noch ziemlich hell. Der Zaunkönig singt wieder, diesmal länger. In den Rotkehlchengesang mischen sich Töne von Artgenossen aus umliegenden Revieren. Von den Feldern dringen ab und zu raue Rufe von Nilgänsen und der laute Schrei eines Fasans. Von den Amselgesängen gehen viele in das typische abendliche „Meckern“ über, was jedoch nichts anderes als Warnrufe vor herumschleichenden Katzen oder anderen Fressfeinden sind. Da ertönt im Gebüsch des Gartengrundstücks auf der anderen Wegseite weiter vorn (an der Ecke zum Ober-Röder Weg) ein Vogelgesang, den ich erst einer Singdrossel zuordne und wenig beachte. Aber dann werde ich auf die reibenden, „ratschenden“ Zwischentöne aufmerksam, welche nicht zu einer Singdrossel passen, sondern eher an Rohrsänger erinnern. Für die kleinen Rohrsängerarten klangen die Töne allerdings zu kräftig und zu tief. Diesen Gesang habe ich mir gemerkt und später Zuhause anhand meiner Vogelstimmen-CD überprüft: es war tatsächlich ein Drosselrohrsänger! Diese Rohrsängerart hat annähernd die Größe einer Singdrossel. Doch am Nistkasten unseres diesjährigen Jahresvogels tut sich immer noch nichts.
20:35 Uhr Die Dämmerung ist weit fortgeschritten. Viele Vögel verstummen, bis auf ein fernes Rotkehlchen. Die Silhouetten der Bäume beginnen sich vor dem bläulich-violett verfärbten Himmel mit hellgelb angeleuchteten Wolkenschleiern und einem aus der Ferne schwach orange leuchtenden Horizont schwarz abzuzeichnen.
20:45 Uhr Es ist so dunkel, man erkennt den Eingang des Nistkastens nicht mehr, hört kein einziges Geräusch darinnen. Ich bin mir sicher: Der Waldkauz ist noch nicht in den Nistkasten eingezogen und gehe nach Hause.
© 03.2017 K. C.
Die älteste fossile Biene (Cretotrigona prisca) wurde vor ca. 75 bis 92 Millionen Jahren in Bernstein eingebettet gefunden. Seitdem leistet die Bienen weltweit ihre ökologisch wichtigste Arbeit als Bestäuber. Bienen liefern Honig – das weiß jeder! Doch wer weiß schon, dass sie neben Rind und Schwein zu den drei wichtigsten Nutztieren zählen? Rund 85 % der landwirtschaftlichen Erträge hängen in Deutschland von der Bestäubung durch Honigbienen ab: Die meisten Wild- und Kulturpflanzen sind auf Bestäubung durch Insekten angewiesen, sonst tragen sie keine oder nur kleine, unterentwickelte Früchte. Hongbienen erfüllen diese Arbeit fleißig und zuverlässig, sind damit auch ökonomisch von Bedeutung, weshalb wir sie schützen müssen. Nicht nur Krankheiten, Viren oder die Varroa-Milbe gefährden das Leben der Bienen. Auch Pflanzenschutzmittel können sie schädigen, wenn sie zu hoch dosiert oder zur Flugzeit der Bienen verwendet werden. Vieles muss ein Imker beim Umgang mit seinen Immen wissen und kann es bei einem Kurs für Neu-Imker lernen....
In einem gesunden Volk legt allein die faszinierende Königin im Sommer täglich 2.000 neue Eier – mehr als ihr eigenes Körpergewicht. Zurück vom "Hochzeitsflug", begattet von mehreren Drohnen (männliche Bienen), legt sie im Stock entsprechend viele "Stifte" (Eier) ab – aber pro Wabenzelle nur eines! Ammenbienen versorgen die sich entwickelnden kleinen Larven zunächst mit Gelée Royale, dann mit Futtersaft, bis sich die entwickelte Made verpuppt! Deckel drauf und – nach insgesamt 21 Tagen schlupft die Arbeitsbiene (Drohnen brauchen 24 Tage).
Kaum auf der Welt muss die Arbeitsbiene in ihrer kurzen Lebenszeit von nur 2-6 Wochen im Sommer je nach ihrer Lebensphase Zellen putzen, später Larven füttern, Nektar in Honig umwandeln, Honig einlagern, Waben bauen, den Stockeingang bewachen und schließlich – in ihrer letzten Lebensphase – die wichtigste Aufgabe: Nektar, Pollen und Wasser sammeln (im Winter lebt sie 2-6 Monate bei weniger Arbeit). Drohnen werden unabhängig von der Jahreszeit 1-3 Monate alt, sind in der Minderheit, werden schließlich "nur" im Frühjahr zur Begattung einer jungen Königin "benötigt", werden jedoch etwa im August bei der "Drohnenschlacht" von den Arbeitsbienen aus dem Stock verdrängt – im Winter gilt: Jeder Esser weniger ist gut für das Volk!
"Der Bien" – ein historisch gewachsener Begriff für den Superorganismus des Honigbienenvolkes – ist also eine reine Weiber-Gemeinschaft, die besondere Fähigkeiten entwickelt hat: Sie können durch Muskelzittern für die konstante Temperatur im Stock sorgen (selbst bei frostigen Außentemperaturen wird das Brutnest auf etwa 35 °C erwärmt – bei großer Sommerhitze wird Wasser verdunstet oder mit den Flügeln Luft zugefächert, das kühlt entsprechend).
Die Bienenkönigin (Weisel oder Stockmutter genannt) ist das einzige, geschlechtsreife, weibliche Tier im Volk. Ihr Hinterleib ist gegenüber Arbeitsbiene oder Drohn deutlich größer, enthält mehrere voll entwickelte Eischläuche (Ovarien) und eine Samenblase, wo sie die Spermien (aller sie beim einmaligen Hochzeitsflug begatteten Drohnen) bis an ihr Lebensende aufbewahrt und verwendet. Je nach Größe der Wabenzelle entscheidet sie, ob sie ein befruchtetes (Arbeitsbiene) oder unbefruchtetes (Drohn) Ei legt!
Neben der Eiablage gibt die Königin über ihre Mandibeln die so genannte Königinnensubstanz ab, die einen Botenstoff, das Pheromon, enthält, das die Arbeitsbienen in ihrer Geschlechtlichkeit hemmt und für das Wohlbefinden sowie den Zusammenhalt des ganzen Insektenstaates sorgt. Die Bienen merken sehr schnell, wenn dieser Botenstoff fehlt. Dann ist ihre Königin entweder gestorben oder zu alt um genügend Eier zu legen. Ist Brut vorhanden, so fangen die Bienen an, einige Brutzellen zu Weiselzellen umzubauen und die darin befindlichen Arbeiterinnenlarven durch eine andere Ernährung zu neuen Ersatz-Königinnen heranzuziehen. Bereits nach nur 16 Tagen schlupft eine neue Königin, die auch einen Stachel hat, diesen aber nur vor dem Hochzeitsflug zum Töten von (noch nicht geschlüpften) Rivalinnen einsetzt.
Wächst eine neue Königin heran, wird sich das Volk teilen – ein Schwarm "fällt" (Teil des Volkes zieht mit der alten Königin aus). Auch bei Platznot kommt es zum Schwarm, den der Imker durch rechtzeitiges Handeln verhindern kann. Sechs bis zehn Tage nachdem eine junge Bienenkönigin geschlüpft ist ("Umweiselung") geht sie bei guter Witterung auf den Hochzeitsflug. Dann paart sie sich auf einem Drohnensammelplatz mit mehreren Drohnen im Flug.
Liebe zur Natur, eine sinnvolle und faszinierende Beschäftigung, Freude an der Arbeit mit Tieren, aktiver Natur- und Artenschutz bei nur geringem Zeitaufwand – unabhängig vom Alter, Geschlecht oder vom Beruf findet das Hobby Imkerei immer mehr Zulauf.
Der Imkerverein Maingau e. V. sorgt für die Grundausbildung der Nachwuchs-Imker. Ende März starteten sie mit der Theorie, jetzt lernen sie bis August den Umgang in der Praxis an ihrem eigenen Volk. Die Bienenbeuten (der Stock) stehen während des Imkerjahres im Obst- und Gartenbauverein Dietzenbach e.V.
Infos zu Neu-Imkern finden Sie unter E-Mail: imker@familie-erlat.de / ehenz@t-online.de oder www.imkerverein-maingau.de
© 2016-5 Schiratis-Erlat
Gestern waren wir beim Globus-Baumarkt. Ich wartete draußen bei den neuen
Fahrradstangen (die sind super, dafür habe ich den Baumarkt gelobt!).
Wie jedes Jahr brüten auch diesmal die Haussperlinge im Hohlraum der
Trägerstange der Konstruktion der Eingangsüberdachung. Aber dieses Mal
brüten noch zusätzlich einige hinter den Rolladenkästen der Bürofenster.
Ständig fliegen sie dort ein und aus, wobei jedesmal die halb
heruntergelassenen Rolläden klappern. Ist ein lustiges Schauspiel. Ihre
Nahrung finden sie in den kleinen Bäumen auf dem Parkplatz. Da sich
viele Spatzen wenige Bäume teilen müssen, kommt es hin und wieder um
Kämpfe von zwei Spatzen um eine Made. Jeder will den Happen zuerst
gesehen haben.
Am ungewöhnlichsten waren aber andere Töne. Von oben klangen im
regelmäßigen Takt kurze Sequenzen der unterschiedlichsten Vögel. Immer
wieder neue. Verschiedene Singvögel, ein Mäusebussard und ein
Grünspecht. "Klar," dachte ich, "da hat einer eine Vogelbestimmungs-CD
laufen". Einige Fenster im 1. Stock waren nämlich weit offen. Doch dann
trat an die Kante des Dachs darüber ein Star und schaute hervor. Und da
erkannte ich erstaunt, dass die Laute aus seinem Schnabel kamen! Die
Imitationen waren verdammt gut. Wirklich so, als hätten diejenigen Arten
ihn losgelassen. Was ich nur komisch fand, dass er zweimal das Glucksen
von Amselküken imitierte. Was findet denn ein ausgewachsener Vogel an
Jungtieren anderer Arten interessant? Aber vielleicht wusste der gar
nicht, dass es von Küken kommt. Als der Star mich bemerkte,
flog er hinüber zum Eingang und setzte sich oben auf die Großbuchstaben
und machte weiter. Kurz darauf flog er zu einer Laterne hinter mir. Als
ich ihn dann kurz nicht mehr beobachtete, flog er in das offene Fenster
über mir. Offenbar flatterte er im Raum herum, kam dann an den
Fenstersims, guckte kurz und flog davon.
© 5.2016 K. Conrad